Rezension zur Dilogie "Heliopolis" von Stefanie Hasse

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29/10/2023
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Viktoria groos

In dieser Rezension stelle ich Euch Stefanie Hasses Dilogie ‚Heliopolis‘ aus dem Jahr 2018/2019 vor. Als Fan des Romfantasy-Genres haben mir die Bücher gut gefallen. Allerdings gibt es hier und da ein paar Kleinigkeiten, die das Lesevergnügen trüben...

Die zweibändige Reihe "Heliopolis" von Stefanie Hesse
Die zweibändige Reihe "Heliopolis" von Stefanie Hesse
Man kann die Finsternis nicht aussperren, indem man das Licht heller dreht.
Dadurch werden die Schatten nur noch dunkler.

Hallo meine lieben Bücherwürmer,

heute möchte ich Euch meine ersten Leseerlebnisse des Monats vorstellen: Stefanie Hasses Dilogie ‚Heliopolis‘ aus dem Jahr 2018/2019. Persönlich haben mir die Bücher gut gefallen, sie waren unterhaltsam und sprachlich schön. Inhaltlich allerdings hat mir hier und da etwas gefehlt...Aber der Reihe nach ;).

Zunächst ein paar allgemeine Infos

Band 1: Heliopolis – Magie aus ewigem Sand (464 Seiten)

Band 2: Heliopolis – Die namenlosen Liebenden (400 Seiten)

Genre: Romantasy

Ab 13 Jahren

Erschienen beim Löwe-Verlag

Je 16,95 Euro

Zur Optik (für ‚Verpackungsopfer‘, wie ich es bin)

Ich habe mir die Hardcover-Ausgaben geholt. Das Design ist sehr ansprechend und liebevoll gestaltet und macht sich hervorragend im Bücherregal.

Zum Inhalt

Band 1

Akasha ist die Prinzessin von Heliopolis. An ihrem 16. Geburtstag soll sie eine der acht magischen Gaben erhalten und hofft darauf, mit Riaz vermählt zu werden. Doch Akasha bekommt nur das Leere Zeichen in den Nacken gebrannt. Somit zählt sie zu der wachsenden Gruppe an Magielosen in Heliopolis, auf die Angehörige der hohen Häuser mit gerümpfter Nase herab schauen. Für Akasha als Prinzessin der Stadt und Tochter des mächtigsten Angehörigen des Hauses Geb ist die Situation doppelt belastend, denn nun droht ihr auch noch die Hochzeit mit dem arroganten Dante. Um den Makel auszumerzen, schickt ihr Vater sie in einer wichtigen Mission auf die Erde: sie soll einen magischen Kristall finden und nach Heliopolis bringen, um der Bevölkerung die Magie zurückzugeben.

In Summit, Arizona, soll die sechzehnjährige Hailey eine Ausstellung mit antiken Artefakten organisieren. Aber wieso versteht sie plötzlich sumerisch? Und warum kann sie Keilschrift lesen?

Band 2

Zurück von ihrem Ausflug auf die Erde muss Akasha die beiden magischen Kristalle wieder vereinen, um der Bevölkerung die Magie zurückzugeben und die Menschen von der unheimlichen Krankheit zu heilen, der schon so viele zum Opfer gefallen sind. Aber Akasha weiß nicht, wem sie noch trauen kann: ihrem Vater, dem Herrscher von Heliopolis, oder ihrer Mutter, der Anführerin der Rebellen? Und noch weniger weiß sie, wen sie wirklich liebt: Riaz, dem sie seit Jahren versprochen ist, oder Dante, den sie seit ihrem Abenteuer in Arizona nicht vergessen kann?

Rezension

Stefanie Hasses Dilogie entführt die Lesenden in eine Welt voller Magie. Die Ausgestaltung der letzten Stadt von Heliopolis mit ihrer zwischen den herrschenden Häusern und den ‚Magielosen‘ zerrissenen Gesellschaft hat mich sehr fasziniert. Die Geschichte ist mit viel Phantasie und Detailreichtum geschmückt, besonders die Anklänge an die ägyptische Mythologie sind gut gelungen. Was mich irritiert hat ist jedoch, dass die Hauptfiguren alle sehr ‚orientalisch‘ anmutende Namen haben und die Szenerie eindeutig an das alte Ägypten angelehnt ist, viele Hauptfiguren aber als blond oder gar ‚wikingerähnlich‘ beschrieben werden. Vermutlich ist es ein bewusstes Spiel der Autorin mit den Erwartungen ihrer Leserschaft, aber persönlich hat es mich etwas gestört.

Die Hauptfigur, Akasha, macht im Laufe beider Romane eine spürbare Wandlung durch, wird von der von ihrem Vater behüteten Prinzessin mit naiven Träumen zu einer überlegten, jungen Erwachsenen, die lernt, auf ihre eigene innere Stimme zu hören. Ein wenig getrübt wurde die Charakterentwicklung in meinen Augen durch ihre Abhängigkeit von der ‚Dreiecks-Lovestory‘ zwischen Akasha, Riaz und Dante. Zum einen bin ich keine Freundin der klassischen Dreiecks-Geschichte, zum anderen hat sich die Beziehung zwischen Akasha und Dante in meinen Augen während des ersten Bandes nicht wirklich organisch entwickelt. An einigen Stellen fühlte sich die Lovestory überstürzt und gezwungen an. Dieses Problem löst sich erst im zweiten Teil, wo auch die Dreiecks-Beziehung zu einer – wie ich finde – sehr erwachsenen und befriedigenden Lösung kommt.

Die Geschichte von Heliopolis, seiner gespaltenen Gesellschaft und der Kolonien von ehemaligen Heliopoliten auf der Erde, war im ersten Band für mich persönlich noch sehr nebulös und unübersichtlich. Auch die Rolle von Akashas Mutter, die als Anführerin der Exil- Heliopoliten auf der Erde vorgestellt wird, bleibt unklar. Hier ist das Lesen des zweiten Bandes dringend notwendig, um ein vollständigeres Bild zu erhalten. Die Dilogie schließt mit viel Spannung und Dynamik, was mir sehr gut gefallen hat. Schade ist jedoch, dass einige Erzählstränge ein eher unbefriedigendes Ende nehmen und das Schicksal zentraler Figuren in nur wenigen knappen Sätzen abgehandelt wird.

Fazit

Stefanie Hasses Dilogie bietet fraglos großes Lesevergnügen für Fans des Romantasy-Genres. Fakt ist jedoch, dass der erste Teil nicht für sich allein stehen kann und die Leserschaft mit einer großen Zahl offener Fragen – und Handlungsstränge – zurück lässt. Auch wirkt der erste Teil deutlich weniger lebendig und flüssig als der zweite. ‚Heliopolis – Die namenlosen Liebenden‘ entschädigt für einige Flauten im ersten Band und lässt auch die Romantik nicht zu kurz kommen. Hier entwickelt sich die Beziehung zwischen Akasha und Dante deutlich schlüssiger und einige flirty-Dialoge lockern die insgesamt dramatischen Entwicklungen der Handlung auf.

Insgesamt kann ich die Dilogie sehr empfehlen und bewerte sie mit ★★★★☆ Sternen.

Liebe Grüße,
Eure Tori

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Viktoria Groos
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Viktoria Groos hat Geschichte und Kulturwissenschaften studiert und begeistert sich seit jeher für Mythologien aus aller Welt. In ihren Fantasy-Schreibprojekten lässt sie diese Begeisterung spürbar werden und verbindet sie mit einer Prise Romantik.